Makroaufnahmen sind in der Naturbeobachtung ein wichtiges Werkzeug und damit lassen sich auch verborgene Welten entdecken. Besonders in Kombination mit einem Smartphone (und natürlich der NatureSpots App;) ist eine solche "Smartphone Lupe" toll um unterwegs in den Mikrokosmos einzutauchen. Bereits vor einigen Jahren habe ich eine DIY Makrolinse aus einem alten Fernglas gebastelt, die die Vergrößerungsleistung des Smartphones um einiges nach oben gebracht hatte. Die Handhabung mit einem Gummigurt zum über das Smartphone spannen war jedoch eher mühsam. Manchmal ist es auch passiert, dass dabei irrtümlich die Lautstärke Buttons am Smartphone gedrückt wurden. Heute Sonntag war dann endlich einmal Zeit, die Smartphone Linse zu erneuern.
Linsen für das Smartphone - von Makro bis Fischauge
Es gibt eigentlich ganz funktionale Linsensysteme für Smartphones. die man mit einem Clip über dem Kameraobjektiv befestigt. Ich hatte ein solchen Linsen-Set in der Vergangenheit auf einer Konferenz "abstauben" können, und seitdem lag es eher unbeachtet herum. Es gibt einige Hersteller von solchen Smartphone Linsen, hier z.B. von Optix.
Die Effekte des Weitwinkelobjektiv bzw des Fischauges sind zwar nett, aber so wirklich nützlich finde ich sie nicht. Unter dem Fischauge war jedoch auch eine Vergrößerungslinse eingeschraubt und diese konnte schon ganz gut als Lupe für die Kamera dienen. Aber das muss man doch noch verbessern können.
DIY Makro Erweiterung
Mit alten Fernglaslinsen kann man einiges anstellen. Mein Tipp ist, sich auf Flohmärkten immer nach alten Feldstecher und Binokulars umzusehen, besonders wenn diese nicht mehr die jüngsten sind kann man hier gute Schnäppchen erstehen. Um die Linsen eines Fernglases heraus zu montieren ist meiner Erfahrung nach auch nicht viel Aufwand nötig. Ein paar Schrauben, ein paar Abdeckungen und schon hat man oft hochwertige Glaslinsen für das eigene DIY (Do-It-Yourself) Makrolinsenset zur Verfügung. Bei meiner ersten Makrolinse habe ich auch ausschließlich die Reste eines Fernglases verwendet, inklusive der Gummiabdeckung als Halterung. Das war zwar nicht 100% ausgereift, erfüllte aber seinen Zweck:
Aber wir haben ja 2021 - und da kann man schon mal auch modern sein. Ich wollte also das Smartphone Linsenset mit Clip erweitern und nach einigem Herumprobieren fand ich auch einen Plastikring, der sich perfekt über die Vergrößerungslinse stülpen lies. Das Resultat war genau das erhoffte - der Abstand zum Objekt um die Makrolinse scharfzustellen ist hier quasi genau noch groß genug, um nicht das Objekt zu berühren. Perfekt! Die Auflösung ist hier noch ein wenig gewachsen.
Ich habe die Makrolinse gleich mal getestet, und zwar beim leidenden Basilikum, der wie ich heute entdeckte, nicht nur von Fransenflüglern befallen ist, sondern auch von Spinnmilben. Armer Basilikum! Aber gut, jetzt habe ich ihn gleich noch mit einer Olivenöl-Spülmittel Lösung eingesprüht. Vielleicht hilfts ja gegen beide. Die Lichtverhältnisse waren hierbei nciht unbedingt ideal, nur am Schreibtisch und ohne direktes Licht. Aber für ein erstes Testen hats ganz gut geklappt. Man beachte neben der winzigen Milben auch die Spaltöffnungen der Blattunterseite.
Ich freue mich schon sehr darauf, die neue Do-It-Yourself verbesserte Makrolinse auch da draußen in der Natur und in den Parks auszuprobieren. Bald gibt's dazu auch Beobachtungen in der NatureSpots App. Bis dann!