school materialSchreibst du auch gern über die Natur? Mach mit beim NatureSpots Blog!

Melde dich einfach unter hello@naturespots.net und wir richten dir deinen eigenen Blog ein - weil Natur eine gemeinsame, nicht-kommerzielle Plattform braucht!

Kiesbeete in Wien: eine Replik der MA 42 (Wiener Stadtgärten)

20210312_165417

Vor kurzem hatte ich den Blog Beitrag "Kiesbeete in Wien: im Schotter der MA 42" veröffentlicht und auf Social Media und in einem Zeitungsforum auch eine Menge Aufsehen erzeugt. Wie versprochen habe ich den Blog auch mit einer Bitte um Feedback direkt an die Stadtgärten Wien geschickt. Diese Antwort ist auch kurz darauf eingetroffen und auf meine Bitte, diese auch hier im NatureSpots Blog veröffentlichen zu dürfen, wurde mit einem "Bitte ja!" bestätigt.

Die Antwort der MA42 zu den Schotterbeeten in Wien

Frage: Welches konkrete Konzept stehen hinter den Kiesbeeten?
Je Pflanzkonzepte sind eine Reaktion auf die klimatischen Rahmenbedingung im städtischen Raum, welche nicht nur in Österreich, sondern auch in anderen europäischen Großstädten angewendet werden, in denen ebenfalls seit Jahren nach nachhaltigen Lösungen für Bepflanzungen gesucht wird. Nachfolgend ein Link, um nur ein Beispiel anderer Städte zu nennen. https://www.lwg.bayern.de/landespflege/211008/index.php

Gräserpflanzungen
Biodiversität durch die Vielfalt an Stauden und Gräsern in den Mischungen; Kompensation von Ausfällen durch die Aussaat, Verbreitung robusterer Sorten; weniger Beikräuter = weniger Pflegeaufwand; Verwendung von hitzeverträglicheren Stauden und Gräsern, welche für diesen Standort geeignet sind; Blühaspekte bzw. Gräser schaffen das ganze Jahr über eine ansprechend Optik; weniger Verdichtung zb durch Tauben; verlangsamte Austrocknung des Bodens; bessere Luft- und Wasserdurchlässigkeit

Die Auswahl der Gräser und Stauden erfolgte nach folgenden Kriterien
  • Robustheit
  • Langlebigkeit
  • Trockenresistent
  • Unterschiedliche Blühzeiten
  • Optik im Winter (der Rückschnitt der meisten Stauden und Gräser erfolgt erst im Frühjahr)
  • Farben
  • Selbstaussaat
  • Geringer Pflegeaufwand
  • Nutzen für Insekten und andere Kleinstlebewesen

Frage: Welche Pflanzenarten werden von der MA 42 angepflanzt?
S. Listen im Anhang

Frage: Wurden die Stadt-ökologischen Auswirkungen der Kiesflächen von der MA 42 vorher untersucht bzw berücksichtigt? Gibt oder gab es hier Überlegungen zwecks einer möglichen Reduzierung der Artenvielfalt bzw. natürlicher Futterpflanzen für Insekten und Kleintiere?
Im Gegenteil. Durch die Verwendung vielfältiger Stauden und Gräserarten sind die Beete für Insekten und Kleintiere besonders geeignet.

Frage: Nach den langen Jahren der Dokumentation von vielen leider nicht-funktionierenden Kiesbeeten: wie sind die internen Evaluierungsprozesse? Wird das Konzept überprüft und bewertet?
Ja. Die Konzepte werden immer wieder überprüft und ausgewertet. Oft die der Tausch einer Art notwendig, da machen Sorten nicht mehr produziert werde. Hier wird dann auf Alternativen zurückgegriffen.

Frage: eingehend auf das Feedback von vor 3 Jahren: Wie bewertet die MA 42 die grosse Differenz zwischen den von Ihnen damals übermittelten Bildern und den tatsächlichen Beeten? Gibt es hier bei Ihnen bereits Überlegungen, bei Standorten an denen die Kiesbeete nicht funktionieren, wieder auf andere Beet-Gestaltungen umzusteigen?
Unterschiedliche Standortbedingen (nachlässige HundehalterInnen, Vandalismus, Pflanzendiebstahl, ….) ergeben auch unterschiedliche Ergebnisse bei den bepflanzten Beeten. Im Zuge einer Umsetzung kann oft keine Vorhersage getroffen werden, ob eine Bepflanzung sehr gut oder gut oder gar nicht funktioniert. Gegebenenfalls wird die Bepflanzung ausgetauscht, ein Rasen angelegt oder einfach Rindenabdeckung eingebracht. Es überwiegen jedoch die positiven Beispiele zu den Stauden-und Gräserbeeten, was sich auch in den zahlreichen Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger wiederspiegelt.

Und als letzte Frage: Hätte die MA 42 Interesse, an Testbeeten in Wien gemeinsam ein naturnahes, ökologisches Konzept zu entwickeln und an Standorten auszuprobieren?
Hier wird an die Möglichkeit verwiesen selbst tätig zu werden. Unter folgendem Link können Beete im Straßenraum selbst bepflanzt und gestaltet werden. https://www.gbstern.at/themen-projekte/urbanes-garteln/garteln-ums-eck/ ; eine weitere Möglichkeit wäre die Mitarbeit in Nachbarschaftsgärten https://www.garteln-in-wien.at/gemeinschaftsgaerten-und-nachbarschaftsgaerten

Was ist Eure Meinung und Bewertung der Antwort?

Schreib unten einen Kommentar ! Ich werde alle Antworten wiederum zusammensammeln und (natürlich anonymisiert) an den Ansprechpartner der MA42 senden. Danke!

Und wenn du ebenfalls die Beete und Gärten in deiner Stadt dokumentieren möchtest, lade Dir die NatureSpots App herunter und trage deine Sichtungen ein!


Anhang: Listen der Pflanzenarten der MA42 Wiener Stadtgärten für die Blumenbeete 2021

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der MA42, Wiener Stadtgärten mit 27.04.2021, 06:21 Uhr via eMail.

Biodiversitätsinseln: ein angewandtes Konzept für ...
Warum mähen? Baumscheiben und Parks in Wien unter ...
 

Kommentare 6

Gäste - CitSci42 am Sonntag, 09. Mai 2021 18:05

Wenigstens eine Antwort

Wenigstens eine Antwort
Jonathan am Sonntag, 16. Mai 2021 12:57

Ja, das ist wahr. Und eine ausführliche, so fair muss man sein. Ich komm leider nur am Wochenende zum abarbeiten der eMails zum Thema, aber wegen der Mähaktion hab ich auch noch einen Antwort erhalten.

Ja, das ist wahr. Und eine ausführliche, so fair muss man sein. Ich komm leider nur am Wochenende zum abarbeiten der eMails zum Thema, aber wegen der Mähaktion hab ich auch noch einen Antwort erhalten.
Gäste - Harald Jahn (webseite) am Dienstag, 25. Januar 2022 12:52

Danke für den Artikel und die Antwort der MA42 - es schaut halt trotzdem furchtbar aus. Dazu kommt, dass die Dichte von Baumneupflanzungen deutlich geringer ist als früher. Ich habe hier ein wenig zusammengetragen, auch im Vergleich mit Paris, wo es wesentlich anders aussieht: https://www.tramway.at/stadtplanung/strassengestaltung.html

Danke für den Artikel und die Antwort der MA42 - es schaut halt trotzdem furchtbar aus. Dazu kommt, dass die Dichte von Baumneupflanzungen deutlich geringer ist als früher. Ich habe hier ein wenig zusammengetragen, auch im Vergleich mit Paris, wo es wesentlich anders aussieht: https://www.tramway.at/stadtplanung/strassengestaltung.html
Jonathan am Dienstag, 25. Januar 2022 13:04

Lieber Harald, danke für deine Inputs und den Kommentar, freut mich sehr.
Ich würde ja gerne eigentlich ein Monitoring Projekt zum Thema starten - also in der App Zeitreihen von Beeten erstellen, einerseits mit Kies und andererseits mit natürlichem Untergrund in vergleichbaren Locations - würde dich das ebenfalls interessieren?
Forschungsfrage wäre zb, ob diese Schotterbeete die Biodiversität von krautigen Pflanzen beinflussen.

Lieber Harald, danke für deine Inputs und den Kommentar, freut mich sehr. Ich würde ja gerne eigentlich ein Monitoring Projekt zum Thema starten - also in der App Zeitreihen von Beeten erstellen, einerseits mit Kies und andererseits mit natürlichem Untergrund in vergleichbaren Locations - würde dich das ebenfalls interessieren? Forschungsfrage wäre zb, ob diese Schotterbeete die Biodiversität von krautigen Pflanzen beinflussen.
Gäste - Harald Jahn am Dienstag, 25. Januar 2022 13:09

Dazu bin ich viel zu wenig Botaniker, ich bin nur Stadtbeobachter und ärgere mich über das Nobelunkraut. "Mein" Thema ist eigentlich öffentlicher Verkehr. Und: ich hab kein Smartphone :P

Dazu bin ich viel zu wenig Botaniker, ich bin nur Stadtbeobachter und ärgere mich über das Nobelunkraut. "Mein" Thema ist eigentlich öffentlicher Verkehr. Und: ich hab kein Smartphone :P
Jonathan am Dienstag, 25. Januar 2022 13:17

Würde beides kein Hindernisgrund sein
Botaniker finden wir, da gibt es in unserem Kontaktkreis sicher jemanden bzw,. auch Unterstützung für die Analyse.
Betreff Smartphone: alle SPOTTERON basierenden Projekte wie auch NatureSpots laufen genauso im Browser, einfach oben auf "interaktive Karte" klicken (https://www.naturespots.net/de/karte)

Würde beides kein Hindernisgrund sein:) Botaniker finden wir, da gibt es in unserem Kontaktkreis sicher jemanden bzw,. auch Unterstützung für die Analyse. Betreff Smartphone: alle SPOTTERON basierenden Projekte wie auch NatureSpots laufen genauso im Browser, einfach oben auf "interaktive Karte" klicken ;)(https://www.naturespots.net/de/karte)
Bereits registriert? Hier einloggen
Gäste
Samstag, 23. November 2024

By accepting you will be accessing a service provided by a third-party external to https://www.naturespots.net/

NatureSpots NSP AppScreens 06 S9 Trans

Hey, liebst du auch die Natur?

Die Natur zu beobachten macht Spaß und kann helfen, unsere Umwelt zu schützen. In der NatureSpots App kannst du deine Entdeckungen unkompliziert mit Gleichgesinnten teilen - von Tieren, Pflanzen oder Pilzen bis hin zu Zeitreihen zu Habitaten. Gemeinsam erstellen wir einen lebendige Karte der Biodiversität und dokumentieren die Gefährdung von Lebensräumen!

Jetzt mitmachen

Erstelle deinen eigenen Account oder lade dir die NatureSpots App jetzt auf dein Smartphone!

 

NatureSpots App with plants and leaves

Hol dir die App!

NatureSpots ist ein nicht-kommerzielles und 100% Community-orientiertes Projekt. Wir betreiben diese App weil wir es lieben, die Natur zu erkunden und unsere Naturbeobachtungen mit anderen zu teilen. In der App gibt es keine Werbung oder User-Tracking, und wir wollen niemanden etwas verkaufen. Hol dir die App für dein Smartphone und mach mit!

Android AppStoreBadge 150x45px IOS AppStoreBadge 150x45px

Partnerschaften für eine neue Naturerfahrung

Wir sind laufend auf der Suche nach neuen Partnen, die in Interesse an Biodiversitätsdaten, Naturbeobachtung und der Nutzung einer freien Natur-App haben. Die App basiert auf der SPOTTERON Plattform für Citizen Science Apps und wirs von uns ständig erweitert und betreut. Für unsere App Partner können wir Kommunikations-Werkzeuge, kostenlosen Zugang zum Datenverwaltungs-Interface und den Download der gesammelten Arten- und Naturbeobachtungen einrichten.

Wenn du Interesse hast, mit deiner Organisation oder Initative bei NatureSpots mitzumachen bitten wir darum, einfach ein eMail an kontakt@naturespots.net zu schreiben. Gemeinsam können wir eine zeitgemäße und ethische Plattform für Naturerfahrungen schaffen!