Im Corona Lockdown sind DIY (do it yourself) Projekte ja gerade sehr angesagt - und man kann schon sagen dass meine neue "Biosphäre", klassisch ausgedrückt eher ein Flaschengarten oder Tischgarten, da auch ganz gut dazu passt. Aber natürlich - was wäre eine Biosphäre ohne Lebewesen und vor allem Krabbeltiere. Darum habe ich das DIY Projekt gleich mal eigentlich als kleines Terrarium für Asseln angelegt, plus Überraschungen.
Angelegt ist der Indoor Garten in einer Glasbehälter aus dem Wohnungsausstatter-Geschäft. Ich habe den Glasbehälter mit den wenigsten Blaseneinschlüssen ausgesucht und darauf geachtet, dass das Glas nicht zu stark verzerrt. Die Basis der Biosphäre bildet eine Kiesschicht, die das Wasser sammelt und wie das Grundwasser Feuchtigkeit und einen Wasserkreislauf gewährleistet. Darüber ist eine Schicht natürlicher Blumenerde (ohne Torf!) als Substrat für die Pflanzen und Pilze. Soweit die Basis.
Was die Biosphäre ausmacht ist dann die Oberflächenschicht aus Rindenstücken, alten Blättern, Totholz und Moos. Hier kommen die Überraschungen ins Spiel, die Rinde und der Mulch habe ich einfach im Park in einem naturbelassenen Blumenbeet gesammelt - und da versteckt sich einiges darin. Die Oberfläche bietet für die Asseln auch viele Verstecke und Nischen und man kann richtig sehen wie sie ihre Welt nicht nur in zwei Dimensionen nutzen.
Pflanzen
Natürlich müssen in einer Biosphäre auch Pflanzen wachsen. Dazu habe ich einerseits von meinem Spot in der NatureSpots App mit den wilden Tradeskantien ein paar Ableger geholt. Das sind sozusagen die Urwaldbäume. Als zweite Bepflanzung sind Vogelmiere eingesetzt. Durch die App ist mir erst aufgefallen, dass diese krautige Pflanze quasi überall wächst - von Rasen bis hin zu Blumentöpfen oder in Parks. Eine Überlebenskünstlerin! Man kann auch Salat mit Vogelmiere machen, aber davon rate ich wegen zu viel Giftbelastung in der Großstadt ab. Und in der Biosphäre essen andere daran;)
Zusätzlich habe ich verschiedene Moosarten in der Stadt gesammelt. Durch die Feuchtigkeit in der geschlossenen Biosphäre (was auch wichtig für die Asseln ist, diese atmen mit Kiemen und nicht wie wir mit Lungen!) hoffe ich, dass gerade die Moose gut gedeihen.
Tiere
Die Asseln habe ich einfach im Park unter einem alten Ziegelstein gefunden und dann mit einem Einmachglas eingefangen. Nicht zu viele, es werden wohl so um die 10 Tiere gewesen sein. Diese haben sich sofort eingelebt. Aus den Rindenstücken und toten Blättern sind ein paar Mitbewohner mehr dazukommen - winzige Schnecken (die noch genauer bestimmt werden müssen) und eine Bernsteinschnecke. Ich bin gespannt ob im Lauf der Zeit da noch mehr Mitbewohner zu entdecken sind.
Bereits jetzt nach 7 Tagen ist die Biosphäre am Schreibtisch ein tolles Objekt - die Asseln sind auch sehr aktiv und krabbeln über Stock und Stein, klettern auf die Pflanzen und scheinen gerade die Vogelmiere sehr gern als Frühstück zu mögen. Mehr zur Biosphäre und laufende Spot Updates gibt's hier: